Mit der fortschreitenden globalen Verstädterung finden sich die meisten von uns mittlerweile in der Situation wieder, dass statt Garten nunmehr eine Terrasse oder Balkon zur Verfügung stehen – und wer sich das Haus mit mehreren Parteien teilt, gleichzeitig aber gerne in erneuerbare Energien investieren würde, der findet sich schnell dem Problem von mangelnden Möglichkeiten gegenüber. Eine der häufigsten Fragen ist daher: Solaranlage am Balkon – geht das?
Kann man Solaranlagen am Balkon installieren?
Die kurze Antwort: Selbstverständlich! Mittlerweile ist die Entwicklung von Solaranlagen so weit fortgeschritten, dass auch Privatnutzer einfach und relativ kostengünstig an Module herankommen und sie zur Entlastung der Nebenkosten nutzen können. Nicht nur das: gute sogenannte Stecksolargeräte. Oder auch „Plug-and-Play“-Anlagen, sind bereits für etwa 350 CHF zu bekommen und sind erstaunlich einfach zu installieren – mit einem einfachen ordinären Schuko-Stecker. Wer einen durchschnittlichen Verbrauch von nur wenigen tausenden Watt pro Jahr hat und ein bisschen auf Stromsparen setzt, für den kann eine Balkonsolaranlage im Idealfall etwa ein Fünftel bis hin zu einem Drittel der jährlichen Stromkosten einsparen und die Anschaffungskosten schon nach circa vier bis sieben Jahren amortisieren und lohnt sich also ganz besonders. Da eine staatliche Förderung in der Schweiz erst ab Anlagen von 2000+ Watt möglich ist, muss man sich allerdings darauf einstellen, die Anschaffungskosten vollständig übernehmen zu müssen.
Was muss bei der Installation beachtet werden?
Das Beste vorweg: Anlagen bis zu 600W Stromgeneration sind grundsätzlich ohne Genehmigung vom Netztreiber und professioneller Installation erlaubt und benötigen lediglich eine formlose Anmeldung beim Energieversorger und Vermieter, sollte man sich in einem Mietverhältnis befinden. Da ein generelles Recht für Mieter auf das Senken von Nebenkosten herrscht, können und sollten Vermieter im Normalfall keine Einwände erheben.
Die Installation ist wie bereits angesprochen erstaunlich einfach, vor allem bei Gitterbalkonen. Viele Plug-and-Play-Anlagen die speziell für die Montage am Balkon spezialisiert ist kommen bereits mit einem Installationskit oder zugehörigen Klettbändern – oder können für einen Preis mit dazugekauft werden. Allen gemein ist, dass sie einfach wieder abmontierbar sind und dementsprechend einfach nach Auszug schlichtweg abgebaut und mitgenommen werden können. Sollten sie nicht bereits als Shunts in die Sonnenkollektoren eingebaut sein, muss zusätzlich noch ein Zähler installiert werden, um die gewonnene Energie zu überprüfen.
Wie bei einer Volldachmontage sollte vor Anschaffung allerdings kalkuliert werden, ob sich eine Solaranlage lohnt. Nicht immer ist der Balkon mit vielen Sonnenstunden durch Verschattung anderer Gebäude gesegnet und nicht immer ist die Ausrichtung komplett ideal. Bestimmte Vorrichtungen zur Anpassung des Winkels können hier zwar Abhilfe schaffen, erhöhen aber wieder die anfänglichen Anschaffungskosten.
Lohnt sich eine Anschaffung also?
Die Frage sollte ökonomisch, sowie auch ökologisch beantwortet werden. Besonders bei Haushalten mit wenig jährlichem Stromverbrauch und gut ausgerichteten Balkonen lohnt sich eine Anschaffung einer Kleinsolaranlage definitiv und hat sich schon nach wenigen Jahren rentiert. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von etwa 25-30 Jahren und wenigen Wartungskosten, lohnt sie sich schnell und ausgiebig. Je größer der Haushalt ist, umso mehr wirkt eine Balkonsolaranlage zwar wie ein Tropfen auf dem heißen Stein – spart aber unterm Strich ebenfalls Kosten ein, wenn auch weniger im Vergleich.
Ökologisch allerdings ist der Sprung zu erneuerbaren Energien und privater Stromgeneration immer mehr als nur wertvoll. Unser Klima braucht jegliche Unterstützung, die wir liefern können, und eine Investition in Nachhaltigkeit und Selbstversorgung ist ein Schritt, den jeder von uns wagen kann – egal, in welchem Umfang.